„Ich erhalte täglich Botschaften von Jesus und dem Erzengel Gabriel. Sie sagen mir, was ich zu tun habe.“
Bei so einer Aussage bleibt Manchem vor Staunen der Mund offen stehen. Wie viel Spiritualität dabei ist und wie viel davon eitle Einbildung ist, lässt sich auf den ersten Blick oft nicht sagen.
Ich treffe in meinen Seminaren auf Menschen, die noch komplett in der materiellen Welt leben und solche, die sich seit vielen Jahren mit Spiritualität auseinandersetzen – und manchmal sind beide gleichermassen nicht mit ihrer Seele verbunden. Auch wenn sie von sich behaupten, Erleuchtung sei für sie das grosse Ziel.
Erleuchtung: Spirituelle Welt und Ego – eine Zweckehe?
Wer beispielsweise jeden Tag meditiert, muss deshalb nicht zwangsläufig ein spiritueller Mensch, geschweige denn der Erleuchtung nahe sein. Manche Menschen nutzen ein spirituelles „Kostüm“ um Eindruck zu schinden. Sie häufen vermeintlich spirituelle Errungenschaften an, die sie wie Trophäen vor sich her tragen – ganz so, wie manche Menschen ihren finanziellen Reichtum durch teure Autos, Kleidung, Häuser zur Schau stellen.
Ich treffe immer wieder auf Menschen, die von sich behaupten, sie seien der Erleuchtung ganz nah oder seien erleuchtet. Doch das kann reine Verblendung sein. Ich merke es an der Art, wie solche Menschen die überraschten oder neidischen Blicke geniessen, die sie mit solchen Aussagen ernten.
Wahre Spiritualität lebt vor
Wahrhaft spirituelle Menschen stehen zu ihren Fähigkeiten, hausieren aber nicht mit ihnen. Und schon gar nicht gehen sie auf andre ungefragt zu und sagen Dinge wie „Ich kann deine Aura sehen und da sind einige Blockaden“ oder „Ich habe gerade eine Zukunftsvision und sie betrifft dein Schicksal“.
Ich beobachte die Menschen deshalb gerne im Alltag, denn daran, wie sie sich gegenüber Menschen und Tieren und in der Natur verhalten, sagt viel über ihre wahre Spiritualität. Erleuchtung ist deshalb für mich etwas ganz irdisches.
Mangel oder Fülle – was treibt dich an? Erleuchtung auf dem Prüfstand
Doch wo stehst du bei alledem? Kannst du dir sicher sein, dass deine Spiritualität echt ist und nicht eine Illusion deines Egos? Finde es heraus, indem du dich fragst: „Woher kommt mein Antrieb, mich spirituell weiter zu entwickeln?“
Höre deinen inneren Stimmen zu, welche Art Antworten sie auf diese Frage geben. Sind es Aussagen wie: „Ich will das“ oder „Ich brauche das“? Dann steckt dein Ego dahinter. Es wird dich jedoch unter einem Deckmantel des Spirituellen von deiner Seele, von dir selbst weg führen.
Mit der eigenen Seele verbinden
Wenn du dich jedoch auf den Weg zu deiner Seele begeben möchtest, dann stell dir Fragen wie:
- Warum ist mir Erleuchtung so wichtig?
- Was ist zur Zeit für mich wichtig?
- Was ist mein nächster Lernschritt?
- Wem oder was möchte ich meine Lebenszeit schenken?
- Was bringt mein Leben in mehr Harmonie?
- Was bringt mein Herz zum Lachen und springen?
Wenn du dir auf solche Fragen klare Antworten geben kannst, bist du auf dem richtigen Weg.
Auf diese Weise gehst du den ersten Schritt hin zur Seelenverbundenheit. Dann befindest du dich bereits auf dem Weg zu dir selbst. Hab Mut und folge den Hinweisen, die deine Seele auf diese Fragen macht. Sie führen dich zu ihr.